In der Serie Moving Portraits zeigt Astrid Susanna Schulz experimentelle Arbeiten. Durch das Zusammenspiel von Langzeitbelichtung und Blitz fängt sie verschiedene Stimmungen der Menschen innerhalb eines Bildes ein. Die Porträts entziehen sich durch diese Methode einer exakten Nachbildung der Gesichter und ersetzen diese durch Begegnungen mit diversen Emotionen.
Die Bewegungen der Menschen geben Gedanken und Emotionssprünge preis, die zwischen Zurückhaltung und Konfrontation in Dialog mit den eigenen Gefühlen geraten. Als eröffne sich eine Parallelwelt gelingt es durch diese aufgegliederte Momentaufnahme, tiefer in die Seelen der Menschen einzutauchen, wodurch die Surrealität der Porträts stark zunimmt. So muss sich immer wieder entschieden werden, welchem Ausdruck man länger folgen mag und ein faszinierender Wechsel zwischen Gemütszuständen der Persönlichkeiten entsteht. Durch die Verweigerung einer klaren Linie erlauben diese Porträts weitaus mehr als eine Deutung und erzeugen Fragen nach eigenen Assoziationen oder gar persönlichen Spiegelungen.
Gefühle wie Zweifel, Zerrissenheit und sogar Angst zeigen den fortlaufenden Gefühlsprozess, welcher sich im Inneren von uns Menschen verbirgt. Die verdichtete Abbildung jener innerlichen Zwiegespräche wird mit einfachen fotografischen Mitteln wirkungsvoll dargestellt.